Verkehrsteilnehmer

Trainingstagebuch

„Oh Mann, Sie können doch hier nicht einfach irgendwie so – äh – rumeiern!”

Ich zähle mich ja eher zu den rücksichtsvollen und defensiven Radfahrern, aber manche Ausflügler und Familienradler sind als Verkehrsteilnehmer dermaßen ungeeignet, dass man deren Tourenräder, Elektrobikes oder was auch immer schleunigst gegen eine Jahreskarte der Verkehrsbetriebe tauschen sollte. Nachdem ich heute zunächst mit größtmöglichem Sicherheitsabstand eine radelnde Seniorin überholt habe, tauchte vor mir der vermutlich dazugehörende Senior auf. Unsicher, ob er lieber links weiterfährt, eher rechts oder weiterhin in Schlangenlinien, habe ich vorsichtshalber ein fröhliches „Aaaachtung” gerufen, woraufhin der Herr sein Rad quer zur Fahrbahn gedreht hat und dort mit erwartungsvollem Blick stehengeblieben ist. Recht knapp aber zielsicher habe ich es an ihm vorbei geschaft, aber der bereits einleitend zitierte Ausruf kam mir einfach so über die Lippen, ich weiss auch nicht woher: „Oh Mann, Sie können doch hier nicht einfach irgendwie so – äh – rumeiern!”

Meine Alpentour nimmt langsam Formen an. Die bisher von mir unentdeckte und für Transalps wohl eher ungewöhnliche Region heisst Naturpark Puez-Geisler oder gadertalisch-ladinisch „Parch natural Pöz-Odles“. Die Bilder, die ich bisher gesehen habe, sind spektakulär. Vom Geiseljoch ins Geislertal, das kann heiter werden, juchhu!

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Transalp 2013?

Trainingstagebuch

Seit ich am Tegernsee unterwegs war, bin ich wieder angefixt, das hat sich nach Transalp angefühlt. Nächste Gelegenheit: eine Geburtstagsfeier in der Nähe von Rosenheim, ein Wochenende später eine Hochzeit in Stuttgart, dazwischen: Radfahren.

Momentan plane ich mit zwei Routen: entweder eine Rundreise von und bis Hausham am Schliersee oder ab dem Schliersee eine Rundfahrt bis München Hbf. (am Ende muss ich auf jeden Fall ein Stück Bahn fahren) oder ab dem Schliersee so weit wie möglich Richtung Süden und dann in die Bahn nach Norden. Das eine ist Öko, das andere Genuss – vor allem, weil ich dann noch ordentlich Pasta und Kaffee in Italia kaufen könnte.

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Tegernsee

Trainingstagebuch

Meine Teilnahme am MTB-Marathon vor 14 Tagen hat ja leider nicht geklappt, was weniger an mir, sondern viel mehr am Wetter lag. Die Strecken waren nach mehrtägigem Starkregen nicht mehr befahrbar, worauf hin die ganze Veranstaltung abgesagt wurde. Mittlerweile ist traumhaftes Sommerwetter und die ursprünglich geplante Runde bin ich – jenseits von Wertung und Wettbewerb – heute gefahren. Wenn die Renndistanz 60km ist, dann müssen An- und Abfahrt von meinem „Traningslager” jeweils 20km entfernt sein, ingesamt war ich heute 100km unterwegs.

Da ich bereits nach einem Viertel der Strecke einen kleinen Verlust zu vermelden hatte, kann man meinen Zustand wie folgt beschreiben: Steissbeinprellung, zwei geprellte Handgelenke, einbeinig und auf einem Auge blind. Dummerweise habe ich nämlich die linke Kontaktlinse unterwegs verloren und mein rechtes Kniegelenk ist weiterhin nur beschränkt einsatzfähig. Aber weil ich mit Klickpedalen und einem Bein auch ganz gut zurechtkomme und weil mein linkes Auge ohnehin das schwächere ist, hat mich das alles nicht so sehr gestört. Problematisch wurde es erst, als das eigentlich unversehrte Knie gewisse Überlastungserscheinungen gemeldet hat – kein Wunder!

Alles in allem jedenfalls eine schöne Runde, inklusive Bunnyhop über ein Weiderost – yippie-yeah!

Und nicht zu vergessen: Das schöne Geräusch von knirschenden Forstwegen. Da schöne Geräusch von Steinchen, die bei der Abfahrt gegen das Unterrohr schlagen. Die ulkige Vorstellung von einer Schnecke, die mit meiner Kontaktlinse vor ihrem Gehäuse die Welt ganz anders sieht.

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Treppensteigen

Trainingstagebuch

Treppe rauf kann ich wieder zwei Stufen gleichzeitig nehmen, runter geht’s etwas holpriger. Bin in München, am Wochenende am Tegernsee. Das Rad ist im Auto, mal schauen was das Knie dazu sagt.

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Testfahrt nach Crashfahrt

Trainingstagebuch

Gestern Tretlager gewechselt, einmal ist immer das erste Mal. Wenn man ein Knie so leicht tauschen könnte wie ein Tretlager, dann hätte ich jetzt ein neues. Danach kurze Fahrt (600m) zu Transalpkollegin U., inklusive Rad in den dritten Stock tragen. O.k., das ging ganz gut, Treppe runter ist seit dem Sturz aber ohnehin schwieriger. Später dann wieder runter, ging auch irgendwie, aber eine Transalp (Schieben, Schleppen, Tragen) wäre mit so einem Knie nicht machbar.

Heute große Testfahrt. Schlafen und Radeln geht ganz gut, momentan sogar deutlich besser als zum Beispiel Laufen. Das sieht auch blöd aus, weil ich dann immer so humpel, als hätte ich ein Holzbein. Demonstrativ trage ich kurze Hosen, um Bein statt Prothese zu zeigen. Aber zurück zum Rad. Wenn jetzt noch was reibt und knarzt, dann kann es nicht mehr das Tretlager sein. Mist, es reibt und knarzt, es ist das Knie.

Es gibt Leute, die fahren einbeinig Radrennen, da kann ich doch wohl mit anderthalb Beinen ein bischen durch die Gegend schaukeln. Ausserdem lernt das linke Bein endlich mal den runden Tritt, wenn ich das rechte nur so mitkreiseln lasse. Blöd sind nur die Sitzbeschwerden am Steißbein, einbeinig treten im Stehen würde nur gehen, wenn beide Hände fest am Lenker sind und das Rad einen arretierbaren Steuersatz hat. Aber die Handgelenke sind ja nun auch noch nicht wieder richtig fit…

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Crashfahrt

Trainingstagebuch

Vaters 20-Kilo-Bike habe ich mittlerweile getauscht gegen ein solides Kettler-Alu-Rad von Vaters Freund H., der im ganzen Jahr ungefähr so viel fährt, wie ich an einem guten Tag vor dem Frühstück. Das heißt, er kann das Rad ein paar Tage entbehren und hat es für meine Ruhrgebietsradeleien sorgfältig entstaubt und geputzt.

Aus dem Ruhrtal geht es eine alte Bahnstrecke entlang ins Bergische Land. Das schöne an Bahnstreckenradwegen ist ja, dass sie in der Regel einen recht modernen Fahrbahnbelag haben und eventuelle Steigungen gering und extrem gleichmäßig verlaufen. In diesem Fall sind es zwei Prozent über eine Länge von 10 Kilometern, hier muss ich noch mal mit dem Rennrad hin, perfekte Trainingsstrecke.

Auf dem Heimweg bemerke ich bei einem kleinen Stop eine Unregelmäßigkeit an der Rücktrittbremse, irgendetwas scheint da zu blockieren. Also noch mal fahren, Bremstest, zack vom Sattel auf die Stange gerutscht, aua das tut weh, genau auf dem Steißbein gelandet. Es scheint nicht nur so, sondern der Rücktritt blockiert beim leichtesten Bremsversuch, da die Sicherungsschelle gerissen ist. Also vorsichtig weiterfahren und nur noch die Handbremse benutzen. Nächste Kreuzung – ich fliege über den Lenker, schlage mit der linken Hand auf, dann mit dem rechten Knie, rutsche über den Asphalt und stoppe mich mit dem Handballen. Das war dann wohl doch wieder die Rücktrittbremse, verdammte Routine. Knie blutet wie sau, beide Hände tun höllisch weh, die letzten zehn Kilometer fahre ich auf dem Gepäckträger sitzend und stoße mich dabei laufradmässig wechselweise mit den Füßen am Boden ab, die Pedale meide ich nun wie der Teufel das Weihwasser.

Unterwegs komme ich an einem Blutspendedienst vom Roten Kreuz vorbei und überlege kurzzeitig, ob dort auch Blut aus frischen Wunden angenommen wird, nehme stattdessen aber einen Schluck Wasser, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Kurz vor dem Ziel dann ein mittelgroßes Eis, Abends gegrillter Spargel, wieder eine spannende Radtour hinter mich gebracht. Glück im Unglück, das hätte richtig schief gehen können.

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Sommer im Ruhrgebiet

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Samstagfrüh 07:00 Uhr, keine Wetterbesserung in Sicht, Teilnahme abgesagt. Stattdessen: Kurzurlaub in meiner Heimat Ruhrgebiet, da ist schon seit zwei Tagen Frühling. Und Mutters schweres altes Einkaufsrad ist für das Grundlagentraining auch nicht verkehrt.

Tegernseer +1 (= 1 Tag nach dem MTB-Festival am Tegernsee)

Der Veranstalter hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf Anraten der Rettungskräfte das Festival komplett abgesagt – offensichtlich ahnten Feuerwehr, THW etc., was auf sie zukommen würde. Mittlerweile sind zahlreiche Zufahrtstraßen wegen Hochwasser oder Erdrutschen unpassierbar, der Strom ist vielerorts abgeschaltet und wer eigentlich als Streckenposten eingeteilt war, schaufelt nun Wasser aus Kellern oder hilft, Mensch und Material ins Trockene zu bringen.

Im Ruhrgebiet ist hingegen bereits Sommer und wenn Vaters 20-Kilo-Rad erst mal Fahrt aufgenommen hat, komme ich richtig gut voran.

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Streckenänderung

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Tegernseer -2 (= noch zwei Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Der Veranstalter hat mittlerweile die Strecken „tiefergelegt” und verkürzt, zugleich gibt es widersprüchliche Aussagen zu dem erwarteten Unwetter – je nach Wetterdienst ist von Besserung oder Verschlechterung die Rede.

Meine Radelsachen sind gepackt, verrückterweise in einer Zusammenstellung, wie ich sie sonst nur im Januar/Februar oder im alpinen Hochgebirge brauche.

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Neuschnee

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Tegernseer-3 (= noch drei Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Der Wetterdienst kündigt für die Region Tegernsee 20cm Neuschnee an – allerdings erst ab 1.600m Höhe. Da meine Strecke nur bis 1.300m geht, wird es dort wohl etwas weniger sein, oder einfach Schneeregen, ist dann ja schliesslich schon Juni.

Und dann gibt es noch die Unwetterwarnung vor ergiebigem Starkregen. Die Wetterkarte muss man sich im Moment so vorstellen, dass es quasi überall regnet, aber die meisten Wolken sammeln sich am Wochenende im südöstlichen Alpenvorland, das scheint also eine recht beliebte Gegend zu sein, nicht nur bei Radsportlern.

Es wäre naheliegend, bei diesen Aussichten meine Teilnahme abzusagen, denn wenn das Unwetter so kommt, wie es angekündigt ist, wird der Veranstalter die Strecken ändern müssen – und für einen flachen Rundkurs im Regen muss ich nicht 500km Anreise auf mich nehmen, das kann ich vor der Haustür haben.

Aber gut, gehen wir mal davon aus, dass die Luft – nun ja – relativ feucht und die Wege etwas – sagen wir: matschig sein werden – ideale Bedingungen für meine alpenerprobte Allwetterkleidung! Und da es hier ja momentan auch eher nass als trocken ist (es regnet in Strömen), starte ich doch vorsichtshalber eine kleine Testfahrt. Schlechtes Wetter hat ja auch den Vorteil, dass Wege frei sind, die man sonst höflicherweise den Spaziergängern und Ausflüglern überlässt.

Zweieinhalb Stunden MTB, dann bin ich wieder zu Hause. Leider reibt nun das Tretlager, sprich: es ist defekt. Bisher hatte ich noch die Hoffnung, dass ich mir das nur einbilde, jetzt wird die Phantasie zur Pflicht, weil bis Sonntag kann ich es nicht wechseln.

Rad, Rennfahrer und Regenkleidung sehen aus wie sau, aber die wärmenden Klamotten untendrunter (und z.B. auch Schuhe und Socken unter den Gamaschen) sind sauber und verhältnismässig trocken. Test bestanden, jetzt Pizza, aber nicht zu knapp!

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Galgenberg & Co.

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Tegernseer-5 (= noch fünf Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Wie bereits erwähnt, ist es nicht ganz einfach, hier in der Gegend ein paar Höhenmeter zu sammeln. Mit 30km Anfahrt kommt man in eine zumindest leicht hügelige Gegend und nach meinen Recherchen müssten bei geschickter Routenplanung 1.000hm auf 100km machbar sein.

Also rauf aufs Rad, heute mal wieder mit dünnen Reifen und Kettenschaltung, sprich: Rennrad. Nach einer Stunde Warmfahrstrecke kommt endlich die erste Steigung: der „Galgenberg” mit 500m Länge und durchschnittlich 10% – lachhaft für jeden, der schon einmal in den Bergen unterwegs war, jedoch immer wieder eine Herausforderung für Flachlandtiroler wie mich.

Ich sammel die Höhenmeter so gut es geht, wenn ich irgendwo oben angekommen bin drehe ich eine Runde durch die nächste Ortschaft, bis ich wieder unten bin und eine neue Steigung finde. Am Ende komme ich auf etwas mehr als 800hm auf einer 115km Strecke, also lag ich bei meiner Berechnung fast richtig. PS: Windstärke 3 auf dem gesamten Rückweg.

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Rennrad + Mountainbike