Trainingstagebuch
Gestern Tretlager gewechselt, einmal ist immer das erste Mal. Wenn man ein Knie so leicht tauschen könnte wie ein Tretlager, dann hätte ich jetzt ein neues. Danach kurze Fahrt (600m) zu Transalpkollegin U., inklusive Rad in den dritten Stock tragen. O.k., das ging ganz gut, Treppe runter ist seit dem Sturz aber ohnehin schwieriger. Später dann wieder runter, ging auch irgendwie, aber eine Transalp (Schieben, Schleppen, Tragen) wäre mit so einem Knie nicht machbar.
Heute große Testfahrt. Schlafen und Radeln geht ganz gut, momentan sogar deutlich besser als zum Beispiel Laufen. Das sieht auch blöd aus, weil ich dann immer so humpel, als hätte ich ein Holzbein. Demonstrativ trage ich kurze Hosen, um Bein statt Prothese zu zeigen. Aber zurück zum Rad. Wenn jetzt noch was reibt und knarzt, dann kann es nicht mehr das Tretlager sein. Mist, es reibt und knarzt, es ist das Knie.
Es gibt Leute, die fahren einbeinig Radrennen, da kann ich doch wohl mit anderthalb Beinen ein bischen durch die Gegend schaukeln. Ausserdem lernt das linke Bein endlich mal den runden Tritt, wenn ich das rechte nur so mitkreiseln lasse. Blöd sind nur die Sitzbeschwerden am Steißbein, einbeinig treten im Stehen würde nur gehen, wenn beide Hände fest am Lenker sind und das Rad einen arretierbaren Steuersatz hat. Aber die Handgelenke sind ja nun auch noch nicht wieder richtig fit…