Archiv der Kategorie: Trainingstagebuch

Mit und ohne

Isotonie hin oder her, es geht auch ohne. Das ist zumindest mein bisheriger Eindruck, nachdem ich mir heute entgegen der Gewohnheit, nach der Trainingsrunde ein alkoholfreies Weizenbier zu trinken, ein echtes eingeschenkt habe. Aufgefallen ist mir das tatsächlich erst, als das Glas leer war und ich die Flasche wegstellen wollte.

Das erinnert mich an ein Erlebnis, welches wirklich schon sehr lange her ist. Ich war dreizehn, auf einer Jugendfreizeit in Österreich und es galt striktes Alkoholverbot. Mir war das völlig egal, weil ich mich ohnehin nicht für Alkohol interessiert habe.

Bei einer Wanderung hat unsere Gruppe zur Rast an einer Berghütte gestoppt, es wurde viel Almdudler und Spezi getrunken, gegessen wurde vor allem Eis. Ich hingegen habe zielstrebig und sehr selbstbewusst ein Dunkelbier bestellt. Bei uns zu Hause war das die Bezeichnung für alkoholfreies Malzbier, in Tirol versteht man darunter jedoch ein kräftiges Starkbier.

Wenn ich mich richtig erinnere, war es ein sehr schöner Sommertag und der Rückweg ins Tal war recht unterhaltsam.

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Dingdong

Aus familiären und beruflichen Gründen bin ich dieses Jahr bisher kaum Rad gefahren. Immer schön mit dem Auto, immer viel gefuttert. Und jetzt mit dickem Wanst und dünnen Beinen eine Runde gedreht.

Zu Fuß wäre ich auch nicht viel langsamer gewesen, aber es hat Spaß gemacht. Und das wird schon wieder. Radfahren verlernt man nicht.

Und weil heute Ostern ist und zu erwarten war, dass ich wirklich nicht alleine sein würde, habe ich eine Klingel ans Rad gemacht. Klingeln ist so was von uncool, aber so was von praktisch. Da fehlen den spazierenden Motzbürgern einfach die Argumente.

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Prost Neujahr und erster Platten

… oder: Schnitt im Eimer weil Schnitt im Reifen

Radfahren am ersten Januar birgt vorhersehbare Risiken. Überall liegen Glasscherben auf den Straßen, teilweise gut versteckt unter Resten von Pyrotechnik. Also raus aus der Stadt und über die Dörfer, das könnten bei dem schönen Wetter auch glatt die ersten Hundert werden.

Nicht vorhersehbar: ein spitzer Stein an der falschen Stelle, nämlich im Hinterrad. Und wenn das Jahr schon so losgeht, darf man sich als erfahrener Radsportler auch nicht wundern, wenn beim Schlauchwechsel gleich noch der Reifenheber und beinahe auch der Daumen abbricht. Ich sage es mal so: besser jetzt als irgendwann beim Rennen. In diesem Sinne: frohes neues Jahr!

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Guten Rutsch

Juchhu, endlich Schnee. Also MTB geschnappt und raus in den Wald. Der Grip ist hervorragend und am Hausberg bin ich der einzige Radler, aber bei weitem nicht alleine: Spaziergänger, Schlittenfahrer und Hunde so weit das Auge reicht. Die meisten schauen grimmig, was daran liegen könnte, dass sie zu kalt angezogen sind oder dass sie neidisch sind und auch lieber radeln würden. Aber erfahrungsgemäß schauen in meinem Trainingsrevier viele Leute grimmig, egal wie das Wetter ist und egal, ob ich freundlich lächle, Grimassen schneide oder mal testweise ganz, ganz böse schaue.

Bergab bietet sich ein Waldweg an, der auch bei Rodlern sehr beliebt ist, ich mache mich also schon mal auf das Schlimmste gefasst, weniger im Hinblick auf die Strecke, als vielmehr auf die sozialen Interaktionen. Aber es gibt keine Schimpfe, sondern durchaus wertschätzende Kommentare. Ein Herr, der mit Mühe seinen Schlitten den Weg hinaufzieht, ruft in breitestem sächsisch „bor, da broochste aba ganz scheeene Eijor“, was so viel heisst wie, dass es offenbar einigen Mut braucht, hier runter zu fahren. Ich freue mich über so viel Respekt, würde das aber etwas weniger drastisch sehen. Man braucht halt Profil auf den Reifen, ein bischen Kraft und etwas Koordination. In diesem Sinne: Guten Rutsch!

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