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Tegernsee

Trainingstagebuch

Meine Teilnahme am MTB-Marathon vor 14 Tagen hat ja leider nicht geklappt, was weniger an mir, sondern viel mehr am Wetter lag. Die Strecken waren nach mehrtägigem Starkregen nicht mehr befahrbar, worauf hin die ganze Veranstaltung abgesagt wurde. Mittlerweile ist traumhaftes Sommerwetter und die ursprünglich geplante Runde bin ich – jenseits von Wertung und Wettbewerb – heute gefahren. Wenn die Renndistanz 60km ist, dann müssen An- und Abfahrt von meinem „Traningslager” jeweils 20km entfernt sein, ingesamt war ich heute 100km unterwegs.

Da ich bereits nach einem Viertel der Strecke einen kleinen Verlust zu vermelden hatte, kann man meinen Zustand wie folgt beschreiben: Steissbeinprellung, zwei geprellte Handgelenke, einbeinig und auf einem Auge blind. Dummerweise habe ich nämlich die linke Kontaktlinse unterwegs verloren und mein rechtes Kniegelenk ist weiterhin nur beschränkt einsatzfähig. Aber weil ich mit Klickpedalen und einem Bein auch ganz gut zurechtkomme und weil mein linkes Auge ohnehin das schwächere ist, hat mich das alles nicht so sehr gestört. Problematisch wurde es erst, als das eigentlich unversehrte Knie gewisse Überlastungserscheinungen gemeldet hat – kein Wunder!

Alles in allem jedenfalls eine schöne Runde, inklusive Bunnyhop über ein Weiderost – yippie-yeah!

Und nicht zu vergessen: Das schöne Geräusch von knirschenden Forstwegen. Da schöne Geräusch von Steinchen, die bei der Abfahrt gegen das Unterrohr schlagen. Die ulkige Vorstellung von einer Schnecke, die mit meiner Kontaktlinse vor ihrem Gehäuse die Welt ganz anders sieht.

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Treppensteigen

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Treppe rauf kann ich wieder zwei Stufen gleichzeitig nehmen, runter geht’s etwas holpriger. Bin in München, am Wochenende am Tegernsee. Das Rad ist im Auto, mal schauen was das Knie dazu sagt.

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Testfahrt nach Crashfahrt

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Gestern Tretlager gewechselt, einmal ist immer das erste Mal. Wenn man ein Knie so leicht tauschen könnte wie ein Tretlager, dann hätte ich jetzt ein neues. Danach kurze Fahrt (600m) zu Transalpkollegin U., inklusive Rad in den dritten Stock tragen. O.k., das ging ganz gut, Treppe runter ist seit dem Sturz aber ohnehin schwieriger. Später dann wieder runter, ging auch irgendwie, aber eine Transalp (Schieben, Schleppen, Tragen) wäre mit so einem Knie nicht machbar.

Heute große Testfahrt. Schlafen und Radeln geht ganz gut, momentan sogar deutlich besser als zum Beispiel Laufen. Das sieht auch blöd aus, weil ich dann immer so humpel, als hätte ich ein Holzbein. Demonstrativ trage ich kurze Hosen, um Bein statt Prothese zu zeigen. Aber zurück zum Rad. Wenn jetzt noch was reibt und knarzt, dann kann es nicht mehr das Tretlager sein. Mist, es reibt und knarzt, es ist das Knie.

Es gibt Leute, die fahren einbeinig Radrennen, da kann ich doch wohl mit anderthalb Beinen ein bischen durch die Gegend schaukeln. Ausserdem lernt das linke Bein endlich mal den runden Tritt, wenn ich das rechte nur so mitkreiseln lasse. Blöd sind nur die Sitzbeschwerden am Steißbein, einbeinig treten im Stehen würde nur gehen, wenn beide Hände fest am Lenker sind und das Rad einen arretierbaren Steuersatz hat. Aber die Handgelenke sind ja nun auch noch nicht wieder richtig fit…

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Crashfahrt

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Vaters 20-Kilo-Bike habe ich mittlerweile getauscht gegen ein solides Kettler-Alu-Rad von Vaters Freund H., der im ganzen Jahr ungefähr so viel fährt, wie ich an einem guten Tag vor dem Frühstück. Das heißt, er kann das Rad ein paar Tage entbehren und hat es für meine Ruhrgebietsradeleien sorgfältig entstaubt und geputzt.

Aus dem Ruhrtal geht es eine alte Bahnstrecke entlang ins Bergische Land. Das schöne an Bahnstreckenradwegen ist ja, dass sie in der Regel einen recht modernen Fahrbahnbelag haben und eventuelle Steigungen gering und extrem gleichmäßig verlaufen. In diesem Fall sind es zwei Prozent über eine Länge von 10 Kilometern, hier muss ich noch mal mit dem Rennrad hin, perfekte Trainingsstrecke.

Auf dem Heimweg bemerke ich bei einem kleinen Stop eine Unregelmäßigkeit an der Rücktrittbremse, irgendetwas scheint da zu blockieren. Also noch mal fahren, Bremstest, zack vom Sattel auf die Stange gerutscht, aua das tut weh, genau auf dem Steißbein gelandet. Es scheint nicht nur so, sondern der Rücktritt blockiert beim leichtesten Bremsversuch, da die Sicherungsschelle gerissen ist. Also vorsichtig weiterfahren und nur noch die Handbremse benutzen. Nächste Kreuzung – ich fliege über den Lenker, schlage mit der linken Hand auf, dann mit dem rechten Knie, rutsche über den Asphalt und stoppe mich mit dem Handballen. Das war dann wohl doch wieder die Rücktrittbremse, verdammte Routine. Knie blutet wie sau, beide Hände tun höllisch weh, die letzten zehn Kilometer fahre ich auf dem Gepäckträger sitzend und stoße mich dabei laufradmässig wechselweise mit den Füßen am Boden ab, die Pedale meide ich nun wie der Teufel das Weihwasser.

Unterwegs komme ich an einem Blutspendedienst vom Roten Kreuz vorbei und überlege kurzzeitig, ob dort auch Blut aus frischen Wunden angenommen wird, nehme stattdessen aber einen Schluck Wasser, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Kurz vor dem Ziel dann ein mittelgroßes Eis, Abends gegrillter Spargel, wieder eine spannende Radtour hinter mich gebracht. Glück im Unglück, das hätte richtig schief gehen können.

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Sommer im Ruhrgebiet

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Samstagfrüh 07:00 Uhr, keine Wetterbesserung in Sicht, Teilnahme abgesagt. Stattdessen: Kurzurlaub in meiner Heimat Ruhrgebiet, da ist schon seit zwei Tagen Frühling. Und Mutters schweres altes Einkaufsrad ist für das Grundlagentraining auch nicht verkehrt.

Tegernseer +1 (= 1 Tag nach dem MTB-Festival am Tegernsee)

Der Veranstalter hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf Anraten der Rettungskräfte das Festival komplett abgesagt – offensichtlich ahnten Feuerwehr, THW etc., was auf sie zukommen würde. Mittlerweile sind zahlreiche Zufahrtstraßen wegen Hochwasser oder Erdrutschen unpassierbar, der Strom ist vielerorts abgeschaltet und wer eigentlich als Streckenposten eingeteilt war, schaufelt nun Wasser aus Kellern oder hilft, Mensch und Material ins Trockene zu bringen.

Im Ruhrgebiet ist hingegen bereits Sommer und wenn Vaters 20-Kilo-Rad erst mal Fahrt aufgenommen hat, komme ich richtig gut voran.

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Galgenberg & Co.

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Tegernseer-5 (= noch fünf Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Wie bereits erwähnt, ist es nicht ganz einfach, hier in der Gegend ein paar Höhenmeter zu sammeln. Mit 30km Anfahrt kommt man in eine zumindest leicht hügelige Gegend und nach meinen Recherchen müssten bei geschickter Routenplanung 1.000hm auf 100km machbar sein.

Also rauf aufs Rad, heute mal wieder mit dünnen Reifen und Kettenschaltung, sprich: Rennrad. Nach einer Stunde Warmfahrstrecke kommt endlich die erste Steigung: der „Galgenberg” mit 500m Länge und durchschnittlich 10% – lachhaft für jeden, der schon einmal in den Bergen unterwegs war, jedoch immer wieder eine Herausforderung für Flachlandtiroler wie mich.

Ich sammel die Höhenmeter so gut es geht, wenn ich irgendwo oben angekommen bin drehe ich eine Runde durch die nächste Ortschaft, bis ich wieder unten bin und eine neue Steigung finde. Am Ende komme ich auf etwas mehr als 800hm auf einer 115km Strecke, also lag ich bei meiner Berechnung fast richtig. PS: Windstärke 3 auf dem gesamten Rückweg.

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Generalprobe für den Tegernsee

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NSC+6, Tegernseer-8 (= sechs Tage nach den Neuseenclassics, noch acht Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Nach 2.400 RR-Kilometern heute mal wieder eine Fahrt auf dem MTB, ein Hardtail mit 14-Gang-Nabenschaltung und transalptauglicher Bereifung. Über Asphalt geht es Richtung Südost, nach 29 km erwartet mich dort eine Kaffeeverabredung, ich bin spät dran, es läuft erstaunlich gut, nach exakt einer Stunde bin ich da. Wenn das nächsten Sonntag so läuft, stehe ich auf dem Treppchen. Leider wird es nächsten Sonntag nicht so laufen, weil der MTB-Marathon durch bergiges Gelände geht und ich hatte bis zum Kaffee nicht nur gute Beine, sondern vor allem guten Rückenwind.

Nach Kaffee und ein bischen Kuchen geht es weiter Richtung Osten, dann nach Norden, eine Halde rauf und wieder runter, es sind nicht nur schlechte Straßen dabei, sondern zum Glück auch etwas Schotter, Wiese und ein kurzer steiler Trail – es soll ja wenigstens ein bischen so etwas wie eine Generalprobe für den Tegernsee werden…

Zurück ist richtig Arbeit angesagt. Mein Wohnort, eine ostdeutsche Großstadt, ist samt der näheren Umgebung topfeben, aber es gibt viel Wind, den geliebtgehassten Trainingspartner.

Fazit: Bike o.k., Beine o.k., grünes Licht für’n Tegernsee.

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Streckencheck und Reifenschlitz

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Gestern (NSC-2, sprich: „NSC minus 2”, also: 2 Tage vor den Neuseen-Classics) Streckencheck, die tiefen Schlaglöcher in der Abfahrt zur Golzerner Papierfabrik sind beseitigt (man hätte dort komplette Bananenkisten drin versenken können), weitere Straßenschäden sind ebenfalls ausgebessert. Der Streckencheck vor ein paar Tagen hat also noch was gebracht. Auf den letzten 20km ein Stein wo er nicht hingehört: Reifenflanke aufgeschlitzt, Schlauch getauscht, 10-Euro-Schein zwischen Schlauch und Mantel zur Verstärkung. Das bringt den Schnitt durcheinander, die Laune nicht, Movingspeed war am Ende trotzdem ein 29er auf 100km, was will man mehr. Bei Rückenwind Emails gelesen, für den 02. Juni habe ich einen Startplatz beim Tegernsee-MTB-Marathon gewonnen. Zur Stärkung am Abend ein paar gegrillte Rinderfilets, grobe Würstchen, Nudeln, Kartoffelsalat und vier bis fünf Hefeweizen. Zum Glück waren alle Speisen und Getränke bereits im Haus, das Bargeld steckt schließlich noch im verflixten Vorderrad.

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Nordschleife elektrisch

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Heute bin ich noch mal auf der Nordschleife gefahren, ausnahmsweise elektrisch. Ein rheinischer Energieversorger hatte zu einem E-Bike-Event eingeladen, ich bin ja für jeden Spaß zu haben, erst Recht, wenn es nichts kostet.

Der Sonntag ist traditionell der wettkampffreie Tag bei Rad am Ring, abgesehen von den 24-Stunden Fahrern, die dann natürlich noch auf der Strecke sind. Und es ist schon ein wahnsinnig komisches Gefühl, an den Steigungen relativ entspannt an allen vorbeizuziehen.

Gut dass ich die Strecke gestern mit dem Rennrad gefahren bin, so habe ich den direkten Vergleich, kann die Steigungen einschätzen und brauche mich nicht schämen, dass ich hier mit einem Pedelec unterwegs bin, während alle anderen strampeln. Und ich will es wissen. Ich nutze die maximale Elektrokraft plus meine maximale Beinkraft, hoffentlich hält das Rad das aus. Ergebnis: beste Rundenzeit auf dem E-Bike 0:44:43 (maxSpeed 65,2km/h), auf dem Rennrad 0:47:40 (maxSpeed 82,48km/h), jeweils bei gleichem Puls. Normalerweise sind mir Zahlen nicht so wichtig, in dem Fall finde ich es interessant.

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Steilstrecke

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Parkplatz „Hohe Acht” in der Eifel, es regnet. Morgen fahre ich zum ersten Mal bei „Rad am Ring”, heute werfe ich schon mal einen Blick auf die Strecke. Irgendwo hier im Wald muss es zur Nordschleife gehen, mein Orientierungssinn ist sich da sicher, mein Fahrradnavi, welches sich ausnahmsweise nicht am Lenker, sondern in meiner Hand befindet, ist es nicht. Weil ich nicht weiss, wie lange ich suchen muss, fange ich an zu joggen, das spart Zeit und ist – nach guter alter Trainingsmanier – eine prima Vorbelastung für morgen. Aber lange halte ich das nicht durch, Laufen ist nicht meine Bewegung.

Ein Schild taucht auf, es wirkt historisch, vielleicht aus den sechziger Jahren. Das Forstamt Adenau verbietet in klaren Worten das Zelten, Lagern und ähnliches in der Gegend. Es ist sehr ruhig und sehr schön hier im Wald, verrückterweise ist hier außer mir niemand, lediglich ein Reh springt davon. Auf dem Navi habe ich endlich die Strecke gefunden, ich bin falsch, drehe um und jogge zurück, an einer Abbiegung anders als vorher, es ist noch weit und schon spät und ausserdem muss ich im Rennbereich noch meine Startunterlagen abholen, also laufe ich durch und mache keine Pausen mehr. Endlich, juchhu! Ein Zaun, sehr hoch, dahinter die Rennstrecke, es ist die Nordschleife – und zwar am höchsten Punkt. Leitplanken in drei Reihen übereinander, dazu die typische rot-weiss markierte Kurvenbegrenzung. Irgendwie aufregend, morgen fahre ich hier mit dem Rad entlang.

Eine Rettungstür im Zaun lässt sich öffnen, ich könnte zu Fuß auf die Strecke, bleibe aber lieber ausserhalb, vielleicht sind noch Autos unterwegs. Rennautos. Ich gehe ein Stück am Zaun entlang, bis ich die Steigung sehe, achtzehn Prozent sollen es sein. Das sieht gar nicht so wild aus, mal schauen, wie es sich morgen anfühlt. Ganz in der Nähe muss auch die legendäre Steilstrecke sein, ein Abschnitt, der für Automobilversuche erbaut wurde und bis zu 27% Steigung aufweist. Tatsächlich, plötzlich stehe ich dort. Der Fahrbahnbelag ist geriffelt und erinnert mich an steile Garagenauffahrten, seitlich und in den Ritzen wächst Gras. Wahnsinn. 1928 erbaut. Gut dass ich hier nicht mit dem Rennrad rauf muss.

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