Riderman 2014 (Rennbericht)

Riderman +4 / Münsterlandgiro -1 (= drei Tage nach dem Riderman, ein Tag vor dem Münsterlandgiro)

Kinder, wie die Zeit vergeht! Der Riderman ist gerade erst vorbei, da steht schon der Münsterlandgiro vor der Tür – und alles bei feinstem Sommerwetter.

Das Etappenrennen im Schwarzwald war ganz ordentlich. Einzelzeitfahren: Immer ganz vorne, immer erste Reihe – aber das liegt am Reglement. Windschattenfahren ist streng verboten und wer überholt, muss Abstand halten. Und wer mich überholt hat, war schneller, keine Frage. Aber vorbeigefahren sind ausschliesslich Zeitfahrlenker und Scheibenräder, das beruhigt irgendwie, wo ich doch mit einem recht konventionellen, älteren Roß unterwegs bin.

Straßenrennen 1: Gäbe es eine Bergwertung für alle, dann hätte ich ordentlich Punkte gesammelt. Die Rampen waren zum Teil recht heftig, aber ob es nun am schlechten Einzelzeitfahren oder am guten italienischen Kräuterbitter des Vorabends lag – irgendwie bin ich erstaunlich gut raufgekommen.

Straßenrennen 2: Durch die gute Arbeit vom Vortag darf ich aus dem zweiten Block starten, zusammen mit den Frauen unseres Teams. Ein Kollege startet von ganz vorne, die anderen von weiter hinten. Eine Teamkollegin hat Geburtstag, was einer der Gründe ist, warum ich im Rennen in ihrer Nähe bleiben möchte – vielleicht zaubert sie ja noch ein Stück Torte aus der Trikottasche.

In der Startaufstellung sehe ich sie weit vorne, irgendwo habe ich Zeit liegengelassen, sonst wäre ich jetzt ebenfalls dort. Es geht los, schmale Straße, Baustellen, Hektik, Rechtskurve, die Tempounterschiede sind gewaltig. Wo ist sie, wo ist sie. Ich arbeite mich nach vorne, treffe alte Bekannte vom Vortag, schließe Lücken, bin fast am Limit, doch noch rangekommen. Teamkollegin nicht in Sicht, weiter nach vorne kann ich unmöglich, dranbleiben ist hier richtig Arbeit. Irgendwann muss ich reißen lassen, fahre alleine.

Eine Gruppe mit dem Bekannten von gestern nimmt mich mit, Serpentinenschlucht, nicht mein Fall, die Gruppe ist weg, am Berg bin ich wieder dran, nächste Kurvenabfahrt, jetzt bin ich wieder alleine. Ein Motorrad sichert mich nach hinten ab, Berg vorbei, lange Gerade, endlich kann ich das vermurkste Zeitfahren nachholen.

Ich hoffe auf meine Teamkollegen aus der nachfolgenden Gruppe, niemand in Sicht, egal, ich habe Spaß mit den Zuschauern an der Strecke und die mit mir. Irgendwo vor mir taucht noch ein Grüppchen auf, ich schließe mich an, wir wechseln uns ab, gemeinsam rollt es besser. Kreisverkehr, Hirschhalde rauf, runter mit Schuss, Rechtskurve, leicht bergauf, Sprint, Zielgerade, ausrollen, auf die Wiese legen, Bier trinken.

Ich bin als zweiter des Teams im Ziel, an der Kollegin muss ich versehentlich vorbeigefahren sein. Mist, keine Torte bekommen!

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