VSF T-500 Shimano Alfine 8-Gang

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Ende der achtziger Jahre hatten einige Mitglieder des „Verbund Selbstverwalteter Fahrradbetriebe (VSF)“ eine Idee, die zwischendurch etwas in Vergessenheit geraten und heute moderner denn je ist: Sie wollten mit hochwertigen Alltagsrädern einen Beitrag zur Verkehrswende leisten – und gründeten die VSF Fahrradmanufaktur in Bremen.

Das Kürzel VSF steht mittlerweile für den „Verbund Service und Fahrrad e.V.“, das ist ein gemeinnütziger Fachverband der Fahrrad­branche und vermutlich sind die wenigsten der Mitgliedsbetriebe heute noch selbstverwaltet. Am Ziel, die Fahrradkultur zu pflegen und den Radverkehr zu fördern, hat sich jedoch nichts geändert.

Die VSF Fahrradmanufaktur ist heute keine Fertigungsstätte mehr, sondern eine Marke, unter deren Namen die Räder von der Cycle Union Oldenburg – einem Mitgliedsbetrieb des VSF e.V. – produziert werden. Das Konzept der Räder ist unverändert: Es gibt eine überschaubare Produktpalette von soliden Fahrrädern, die mit hochwertigen Markenkomponenten ausgestattet und für den langlebigen Alltagsgebrauch konzipiert sind.

Gründe genug für Elfritzel, endlich mal ein VSF-Rad etwas genauer unter die Lupe zu nehmen!

Wir entscheiden uns für ein T-500 mit 55er Rahmenhöhe in der Bauform „Anglais“. Das Oberrohr trifft hier das Sattelrohr auf halber Höhe und wird zum Ausfallende durch zwei Streben verlängert. Nötig wird diese Konstruktion, um dem großen Damenrad die gewünschte Steifigkeit zu verleihen.

Der Rahmen ist in der Farbe „Lipstick“ lackiert, das ist ein Rot-Metallic, welches auffällig, aber nicht aufdringlich ist. Das Rad entpuppt sich durch die Rahmenform und Farbe als absoluter Hingucker, unabhängig davon, ob es von der Testfahrerin oder dem Testfahrer bewegt wird.

Die Fahrerin (178 cm) ist begeistert, dass der Rahmen angemessen groß ist, aber dennoch die typische Form eines Damenrades hat, die es erlaubt, auch mal mit Rock oder Kleid aufzusteigen. Der Fahrer (172 cm) stellt den Sattel etwas tiefer, streckt sich sportlich nach vorne – und weiss ebenfalls den tiefen Einstieg zu schätzen, nicht zuletzt wegen des geräumigen Korbes, der sich im Laufe der Testfahrten auf dem Heck einfinden sollte.

Der Gepäckträger, ein Racktime ”Light-it“, hat in der Ladefläche eine Federklappe sowie – trotz seiner schlanken Bauform – eine Aufnahme für SnapIt-Systemzubehör, welches mit einem Klick einrastet und sicher befestigt ist. In diesem Fall ist es ein Racktime-Korb, dessen Befestigungszapfen sowohl in breiten, wie auch schmalen Systemträgern passen.

Das T-500 gibt es wahlweise mit Ketten- oder Nabenschaltung, unser Modell hat letzteres, eine Shimano Alfine 8-Gang-Schaltung. Die Bandbreite ist nach unserem subjektiven Empfinden vollkommen ausreichend für alle denkbaren Situationen im urbanen Raum, wie auch auf ländlichen Touren oder im leichten Mittelgebirge. Mit ausreichend trainierten Beinen lassen sich mit der Alfine 8 auch steilere Forstwege bewältigen, sofern der Untergrund nicht zu grob ist und ausreichend Grip bietet, schliesslich ist die Bereifung in erster Linie für befestigte Untergründe ausgelegt.

Die Räder haben 28 Zoll und sind mit 35 mm Schwalbe Marathon Racer Reifen ausgestattet. Mit dem Maximaldruck von 6.5 Bar entsteht auf Asphalt fast schon Rennradfeeling, aber auch mit weniger Luft rollt das Rad erstaunlich schnell und nahezu geräuschlos, da vorne und hinten sehr hochwertige Lager verbaut sind. In der Alfine 8, einer Weiterentwicklung der bewährten Nexus-Reihe, sorgen Nadellager für den reibungslosen (oder genauer: reibungsarmen) Ablauf und der Nabendynamo am Vorderrad ist ebenfalls die Sportversion mit geringer Reibung.

Als Beleuchtung sind Front- und Rücklichter von Busch & Müller montiert, jeweils mit Standlicht und exzellenter Lichtausbeute. Der Frontstrahler leuchtet eine gut konturierte Fläche auf der Fahrbahn aus, so dass man auch Nachtfahrten durchaus geniessen kann. Die Leitungen (wie auch die Züge) sind sauber verlegt, was neben dem technischen Aspekt auch ein ästhetischer ist – es sieht einfach ordentlich aus.

Neben der reduzierten, aufgeräumten Optik trägt natürlich auch die geräuschlose Fahrt zu dem ästhetischen Gesamtbild bei. Farblicher Akzent und Erkennungsmerkmal bei allen VSF Rädern ist die rote Klingel, die bei Benutzung einen erstaunlich angenehmen, aber wirkungsvollen Ton erzeugt.

Ein Anbauteil, welches ich jahrelang verachtet habe, seit meinen Touren mit dem T-500 aber sehr zu schätzen weiss, ist der Hinterbauständer. Egal ob im Gelände oder vollgepackt vor dem Supermarkt, das Rad bleibt sicher stehen – und beim Fahren stört er überhaupt nicht.

Technische Daten:
Rahmen: 25CrMo4 Stahlrahmen, 2-fach konifiziert
Gabel: Aluminium 7005 mit Aluminiumgabelschaft
Schaltung: Shimano Alfine 8-Gang Nabenschaltung
Bremsen: Shimano Deore BR-T610 V-Brake vorne und hinten
Lichtanlage: Shimano Nabendynamo DH-3N72
Scheinwerfer: B&M Lumotec Lyt Plus LED 25 LUX mit Standlicht
Rücklicht: B&M Toplight Flat Plus LED mit Standlicht
Bereifung: Schwalbe Marathon Racer 35-622, reflex
Gepäckträger: Racktime Lightit für SnapIt-System mit Federklappe
Gewicht: 15,3 kg
Preis: 999.00 Euro

Weitere Infos unter:
www.fahrradmanufaktur.de

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