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Tim Krabbé – Das Rennen

Das Buch ist schon älter, die niederländische Originalausgabe („De renner”) ist von 1978. Tim Krabbé beschreibt ein Hobbyradrennen in Frankreich (heute würde man sagen: Jedermannrennen), an dem er selber teilgenommen hat. Kilometer für Kilometer nimmt er den Leser mit, 137km sind es insgesamt, es handelt sich um die Mont-Aigoual-Rundfahrt in Südfrankreich.

Wer selber Radrennen fährt, wird sich in dem Buch wiedererkennen. Andere Leser bekommen einen authentischen Einblick in diesen verrückten Sport.

Hannes Hintermeier hat das in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einmal so formuliert: „Krabbé schreibt mit bewundernswerter Knappheit eine eigentlich unmögliche Versuchsanordnung: das Protokoll eines Bewußtseins, das sich selbst dabei zuschaut, wie es das Bewußtsein verliert und am Ende von etwas gesteuert wird, das mit Vernunft nicht mehr viel zu tun hat.“

Ganz meine Meinung. Pflichtlektüre!

Tim Krabbé (Autor), Rainer Moritz (Nachwort), Susanne George (Übersetzer)
Reclam-Verlag, Stuttgart, 2008
Originaltitel: De renner
Taschenbuch, 168 Seiten, EUR 8,90
ca. 12 x 19 x 1,3 cm
ISBN: 9783150201527

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Nordschleife elektrisch

Trainingstagebuch

Heute bin ich noch mal auf der Nordschleife gefahren, ausnahmsweise elektrisch. Ein rheinischer Energieversorger hatte zu einem E-Bike-Event eingeladen, ich bin ja für jeden Spaß zu haben, erst Recht, wenn es nichts kostet.

Der Sonntag ist traditionell der wettkampffreie Tag bei Rad am Ring, abgesehen von den 24-Stunden Fahrern, die dann natürlich noch auf der Strecke sind. Und es ist schon ein wahnsinnig komisches Gefühl, an den Steigungen relativ entspannt an allen vorbeizuziehen.

Gut dass ich die Strecke gestern mit dem Rennrad gefahren bin, so habe ich den direkten Vergleich, kann die Steigungen einschätzen und brauche mich nicht schämen, dass ich hier mit einem Pedelec unterwegs bin, während alle anderen strampeln. Und ich will es wissen. Ich nutze die maximale Elektrokraft plus meine maximale Beinkraft, hoffentlich hält das Rad das aus. Ergebnis: beste Rundenzeit auf dem E-Bike 0:44:43 (maxSpeed 65,2km/h), auf dem Rennrad 0:47:40 (maxSpeed 82,48km/h), jeweils bei gleichem Puls. Normalerweise sind mir Zahlen nicht so wichtig, in dem Fall finde ich es interessant.

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Rad am Ring

Trainingstagebuch

Das war also „Rad am Ring”. 75km, das heisst drei Runden, jeweils 500 Höhenmeter. Durch die Fuchsröhre fahre ich mit über 80, laut Radarfoto sind es sogar knapp 90, so schnell war ich noch nie. Und zur Hohen Acht geht es erstaunlich gut rauf, ich überhole mehr, als dass ich überholt werde, das ist ein gutes Zeichen. In der Abfahrt dann Krämpfe, Wadenkrämpfe, verdammter Mist. Mal rechts, mal links, dann wieder nichts, auf der Geraden im Zielbereich wieder extrem. So geht das nicht, ich fahre rechts ran, mache Dehnübungen und lasse alle an mir vorbeifahren. Aber danach gehts wieder. Durch die Fuchsröhre geht es von Mal zu Mal schneller, die Rundenzeit wird hingegen jeweils etwas länger, das ist wohl so üblich bei Rad am Ring, habe ich mir sagen lassen. Meine Platzierung ist nicht erwähnenswert, das Rennen jedoch ist das schönste, an dem ich je teilgenommen habe.

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Steilstrecke

Trainingstagebuch

Parkplatz „Hohe Acht” in der Eifel, es regnet. Morgen fahre ich zum ersten Mal bei „Rad am Ring”, heute werfe ich schon mal einen Blick auf die Strecke. Irgendwo hier im Wald muss es zur Nordschleife gehen, mein Orientierungssinn ist sich da sicher, mein Fahrradnavi, welches sich ausnahmsweise nicht am Lenker, sondern in meiner Hand befindet, ist es nicht. Weil ich nicht weiss, wie lange ich suchen muss, fange ich an zu joggen, das spart Zeit und ist – nach guter alter Trainingsmanier – eine prima Vorbelastung für morgen. Aber lange halte ich das nicht durch, Laufen ist nicht meine Bewegung.

Ein Schild taucht auf, es wirkt historisch, vielleicht aus den sechziger Jahren. Das Forstamt Adenau verbietet in klaren Worten das Zelten, Lagern und ähnliches in der Gegend. Es ist sehr ruhig und sehr schön hier im Wald, verrückterweise ist hier außer mir niemand, lediglich ein Reh springt davon. Auf dem Navi habe ich endlich die Strecke gefunden, ich bin falsch, drehe um und jogge zurück, an einer Abbiegung anders als vorher, es ist noch weit und schon spät und ausserdem muss ich im Rennbereich noch meine Startunterlagen abholen, also laufe ich durch und mache keine Pausen mehr. Endlich, juchhu! Ein Zaun, sehr hoch, dahinter die Rennstrecke, es ist die Nordschleife – und zwar am höchsten Punkt. Leitplanken in drei Reihen übereinander, dazu die typische rot-weiss markierte Kurvenbegrenzung. Irgendwie aufregend, morgen fahre ich hier mit dem Rad entlang.

Eine Rettungstür im Zaun lässt sich öffnen, ich könnte zu Fuß auf die Strecke, bleibe aber lieber ausserhalb, vielleicht sind noch Autos unterwegs. Rennautos. Ich gehe ein Stück am Zaun entlang, bis ich die Steigung sehe, achtzehn Prozent sollen es sein. Das sieht gar nicht so wild aus, mal schauen, wie es sich morgen anfühlt. Ganz in der Nähe muss auch die legendäre Steilstrecke sein, ein Abschnitt, der für Automobilversuche erbaut wurde und bis zu 27% Steigung aufweist. Tatsächlich, plötzlich stehe ich dort. Der Fahrbahnbelag ist geriffelt und erinnert mich an steile Garagenauffahrten, seitlich und in den Ritzen wächst Gras. Wahnsinn. 1928 erbaut. Gut dass ich hier nicht mit dem Rennrad rauf muss.

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