Alle Beiträge von Tino Mar

Tino Mar ist Rennradfahrer und Mountainbiker, hin und wieder nimmt er an Jedermannrennen teil. Auf dem Podest hat er noch nie gestanden, aber auch noch nie im Besenwagen gesessen. Auf Elfritzel veröffentlicht er in unregelmäßigen Abständen sein Trainingstagebuch.

Streckenänderung

Trainingstagebuch

Tegernseer -2 (= noch zwei Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Der Veranstalter hat mittlerweile die Strecken „tiefergelegt” und verkürzt, zugleich gibt es widersprüchliche Aussagen zu dem erwarteten Unwetter – je nach Wetterdienst ist von Besserung oder Verschlechterung die Rede.

Meine Radelsachen sind gepackt, verrückterweise in einer Zusammenstellung, wie ich sie sonst nur im Januar/Februar oder im alpinen Hochgebirge brauche.

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Neuschnee

Trainingstagebuch

Tegernseer-3 (= noch drei Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Der Wetterdienst kündigt für die Region Tegernsee 20cm Neuschnee an – allerdings erst ab 1.600m Höhe. Da meine Strecke nur bis 1.300m geht, wird es dort wohl etwas weniger sein, oder einfach Schneeregen, ist dann ja schliesslich schon Juni.

Und dann gibt es noch die Unwetterwarnung vor ergiebigem Starkregen. Die Wetterkarte muss man sich im Moment so vorstellen, dass es quasi überall regnet, aber die meisten Wolken sammeln sich am Wochenende im südöstlichen Alpenvorland, das scheint also eine recht beliebte Gegend zu sein, nicht nur bei Radsportlern.

Es wäre naheliegend, bei diesen Aussichten meine Teilnahme abzusagen, denn wenn das Unwetter so kommt, wie es angekündigt ist, wird der Veranstalter die Strecken ändern müssen – und für einen flachen Rundkurs im Regen muss ich nicht 500km Anreise auf mich nehmen, das kann ich vor der Haustür haben.

Aber gut, gehen wir mal davon aus, dass die Luft – nun ja – relativ feucht und die Wege etwas – sagen wir: matschig sein werden – ideale Bedingungen für meine alpenerprobte Allwetterkleidung! Und da es hier ja momentan auch eher nass als trocken ist (es regnet in Strömen), starte ich doch vorsichtshalber eine kleine Testfahrt. Schlechtes Wetter hat ja auch den Vorteil, dass Wege frei sind, die man sonst höflicherweise den Spaziergängern und Ausflüglern überlässt.

Zweieinhalb Stunden MTB, dann bin ich wieder zu Hause. Leider reibt nun das Tretlager, sprich: es ist defekt. Bisher hatte ich noch die Hoffnung, dass ich mir das nur einbilde, jetzt wird die Phantasie zur Pflicht, weil bis Sonntag kann ich es nicht wechseln.

Rad, Rennfahrer und Regenkleidung sehen aus wie sau, aber die wärmenden Klamotten untendrunter (und z.B. auch Schuhe und Socken unter den Gamaschen) sind sauber und verhältnismässig trocken. Test bestanden, jetzt Pizza, aber nicht zu knapp!

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Galgenberg & Co.

Trainingstagebuch

Tegernseer-5 (= noch fünf Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Wie bereits erwähnt, ist es nicht ganz einfach, hier in der Gegend ein paar Höhenmeter zu sammeln. Mit 30km Anfahrt kommt man in eine zumindest leicht hügelige Gegend und nach meinen Recherchen müssten bei geschickter Routenplanung 1.000hm auf 100km machbar sein.

Also rauf aufs Rad, heute mal wieder mit dünnen Reifen und Kettenschaltung, sprich: Rennrad. Nach einer Stunde Warmfahrstrecke kommt endlich die erste Steigung: der „Galgenberg” mit 500m Länge und durchschnittlich 10% – lachhaft für jeden, der schon einmal in den Bergen unterwegs war, jedoch immer wieder eine Herausforderung für Flachlandtiroler wie mich.

Ich sammel die Höhenmeter so gut es geht, wenn ich irgendwo oben angekommen bin drehe ich eine Runde durch die nächste Ortschaft, bis ich wieder unten bin und eine neue Steigung finde. Am Ende komme ich auf etwas mehr als 800hm auf einer 115km Strecke, also lag ich bei meiner Berechnung fast richtig. PS: Windstärke 3 auf dem gesamten Rückweg.

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Generalprobe für den Tegernsee

Trainingstagebuch

NSC+6, Tegernseer-8 (= sechs Tage nach den Neuseenclassics, noch acht Tage bis zum MTB-Marathon am Tegernsee)

Nach 2.400 RR-Kilometern heute mal wieder eine Fahrt auf dem MTB, ein Hardtail mit 14-Gang-Nabenschaltung und transalptauglicher Bereifung. Über Asphalt geht es Richtung Südost, nach 29 km erwartet mich dort eine Kaffeeverabredung, ich bin spät dran, es läuft erstaunlich gut, nach exakt einer Stunde bin ich da. Wenn das nächsten Sonntag so läuft, stehe ich auf dem Treppchen. Leider wird es nächsten Sonntag nicht so laufen, weil der MTB-Marathon durch bergiges Gelände geht und ich hatte bis zum Kaffee nicht nur gute Beine, sondern vor allem guten Rückenwind.

Nach Kaffee und ein bischen Kuchen geht es weiter Richtung Osten, dann nach Norden, eine Halde rauf und wieder runter, es sind nicht nur schlechte Straßen dabei, sondern zum Glück auch etwas Schotter, Wiese und ein kurzer steiler Trail – es soll ja wenigstens ein bischen so etwas wie eine Generalprobe für den Tegernsee werden…

Zurück ist richtig Arbeit angesagt. Mein Wohnort, eine ostdeutsche Großstadt, ist samt der näheren Umgebung topfeben, aber es gibt viel Wind, den geliebtgehassten Trainingspartner.

Fazit: Bike o.k., Beine o.k., grünes Licht für’n Tegernsee.

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Neuseen Classics – Rund um die Kühltürme

Trainingstagebuch

Heute NSC, da sind gute Beine und ein ausgefeilter Zeitplan das A und O! 5:30 geht der Wecker, die Sonne bereitet sich auf ihren Einsatz vor, ich mich aufs Rennen. 15km von der Haustür bis zum Start, ideal zum Warmfahren. Taschen gepackt, Rad auf die Schulter. Im Treppenhaus die letzten Checks, fühle mich wie ein Flugkapitän vor dem Start: Transponder? Checked! Startnummer? Checked! Gels & Riegel? Checked! Unterwegs ein paar andere Starter getroffen, teilweise in schulterfreien Trikots. Bin froh, dass ich warm angezogen bin, noch ist die Temperatur einstellig. Neoprenüberschuhe? Failed! Aber egal, angekündigt sind 22 Grad und Sonnenschein, die warmen Sachen deponiere ich bevor es losgeht im Auto eines Trainingskollegen.

Wir starten aus Block A, also mit semiprofessionellen Amateurteams, die zu den besten des German Cycling Cup gehören – wow! Aber ob das eine gute Idee war…? Großes Hallo, viele alte Bekannte, alle gut drauf, alle aufgeregt, keiner gibt’s zu. Dann Start. Alle alten Bekannten weg. Unterwegs von Trainingskollege P. eingeholt worden – war ich also vor ihm? Er fährt voraus, ich kann nicht mehr, weg ist er. Einige Kilometer später, ich kann wirklich nicht mehr und muss mehrere gute Gruppen ziehen lassen, ein freundlicher Klopfer auf den Rücken – Trainingskollege P. – wann und wo bin ich bloß an ihm vorbeigefahren? Egal. Was zählt ist der Kampf gegen den Wind und gegen drohende Krämpfe in den Oberschenkeln – was soll das nun wieder? Trainiere ich 2.000km nach allen Regeln der Rennradkunst, um dann Krämpfe zu bekommen…?

Die letzten Kilometer, ich freue mich auf einen Sprint, sollen die Beine doch krampfen wenn ich später irgendwo im Gras liege. Es geht um nichts, aber sprinten macht Spaß und vielleicht vermeide ich dann das Gedränge auf der Zielgeraden. 1.000-Meter-Marke. 500 Meter. Sprint. Viel zu früh, die Beine sind durch, so was blödes aber auch. Ins Ziel gerollt, Kollege T. empfängt mich am Bananen-Apfel-Wasser-Truck, Kollege P. meldet sich wenig später telefonisch. Alle angekommen, alle k.o. und o.k.!

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NSC & Tegernsee

Trainingstagebuch

Heute (NSC-1) Porridge mit Äpfeln, Bananen, Honig und Magerjoghurt natur. Danach virtueller Streckencheck für das Tegernsee-Festival. Habe mich für Strecke C entschieden, das sind 2.400hm auf 70km, also ungefähr wie ein Ausflug von Torbole zum Monte Tremalzo und zurück. Vielleicht aber auch mehr als genug. Zufälligerweise sind Freunde von mir kürzlich umgezogen und wohnen jetzt am Tegernsee, also beste Voraussetzungen für eine freundliche Rennunterkunft. Habe Hunger. So viel kann doch kein normaler Mensch essen, wie ich zur Zeit futtere. Morgen dann NSC, 140km bei sehr guten Wetteraussichten.

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Streckencheck und Reifenschlitz

Trainingstagebuch

Gestern (NSC-2, sprich: „NSC minus 2”, also: 2 Tage vor den Neuseen-Classics) Streckencheck, die tiefen Schlaglöcher in der Abfahrt zur Golzerner Papierfabrik sind beseitigt (man hätte dort komplette Bananenkisten drin versenken können), weitere Straßenschäden sind ebenfalls ausgebessert. Der Streckencheck vor ein paar Tagen hat also noch was gebracht. Auf den letzten 20km ein Stein wo er nicht hingehört: Reifenflanke aufgeschlitzt, Schlauch getauscht, 10-Euro-Schein zwischen Schlauch und Mantel zur Verstärkung. Das bringt den Schnitt durcheinander, die Laune nicht, Movingspeed war am Ende trotzdem ein 29er auf 100km, was will man mehr. Bei Rückenwind Emails gelesen, für den 02. Juni habe ich einen Startplatz beim Tegernsee-MTB-Marathon gewonnen. Zur Stärkung am Abend ein paar gegrillte Rinderfilets, grobe Würstchen, Nudeln, Kartoffelsalat und vier bis fünf Hefeweizen. Zum Glück waren alle Speisen und Getränke bereits im Haus, das Bargeld steckt schließlich noch im verflixten Vorderrad.

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Rennbericht Rund um Köln

Rund um Köln 2013 (Rennbericht)

Mein erstes Mal! Rund um Köln hat Tradition und ich wollte lange schon einmal mitgefahren sein, heute klappt es endlich. Die Wetteraussichten sind mittelmäßig bis schlecht, aber immerhin ist nur Regen angekündigt, vor ein paar Jahren wurde das ganze Rennen wegen Schneefall und Eisglätte abgesagt.

Wegen einer Erkältung und wichtiger Termine in der Folgewoche hatte ich mich kurzfristig umgemeldet. Statt der 127 km fahre ich nun die kürzere Distanz, 67 km, das soll wohl reichen.

Die Anfahrt zum Rennbereich ist trocken, aber aus dem Westen kommen dunkle Wolken. Der Moderator zählt den Countdown für das 127er Rennen, bei 3 prasseln plötzlich Hagelkörner aus dem Himmel, als würde jemand einen Sack Reis ausschütten. Die Temperatur sinkt um gefühlte zehn Grad, die meisten Fahrer starten trotzdem.

Nach ein paar heftigen Böen verziehen sich die Wolken, die Sonne scheint, alles wird gut. Zumindest bis elf Uhr, dann erfolgt der Start meiner 67er-Distanz und es fängt an zu regnen. Egal, ich bin wetterfest angezogen und fahre vorsichtig, Hauptsache sturzfrei ankommen. Erstaunlicherweise fahren aber alle sehr vorsichtig, vor allem in den Kurven des Bergischen Land, hier hat der Regen Blüten von den Bäumen gespült und keiner weiß, wie rutschig die Fahrbahn dadurch ist.

Dann die Auffahrt nach Bensberg. Das Wetter ist wieder freundlicher, die Stimmung genial. Am Straßenrand stehen Anwohner und feiern, die haben richtig Spaß, das motiviert. Das letzte Stück zum Schloss ist eine steile Kopfsteinpflasterpassage, rechts und links stehen Gitter, dahinter dicht an dicht, Schulter an Schulter Leute, es wird gewunken und gejubelt, ich bekomme feuchte Augen, weil es einfach so schön ist. Die Strecke ist sehr schmal, zwei Fahrer nebeneinander, mehr geht nicht. Auf den gewölbten, regennassen Steinen dreht das Hinterrad durch, also im Sitzen hoch, das ist auch der Tipp von den Zuschauern, Wahnsinn, so eine freundliche Atmosphäre. Ich fühle mich wie zu Hause, aber das bin ich hier ja auch.

Dann wieder runter nach Köln, die letzten zwanzig Kilometer, schon stehe ich wieder im Rheinauhafen. Tschüß Köln, bis nächstes Jahr!

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Nordschleife elektrisch

Trainingstagebuch

Heute bin ich noch mal auf der Nordschleife gefahren, ausnahmsweise elektrisch. Ein rheinischer Energieversorger hatte zu einem E-Bike-Event eingeladen, ich bin ja für jeden Spaß zu haben, erst Recht, wenn es nichts kostet.

Der Sonntag ist traditionell der wettkampffreie Tag bei Rad am Ring, abgesehen von den 24-Stunden Fahrern, die dann natürlich noch auf der Strecke sind. Und es ist schon ein wahnsinnig komisches Gefühl, an den Steigungen relativ entspannt an allen vorbeizuziehen.

Gut dass ich die Strecke gestern mit dem Rennrad gefahren bin, so habe ich den direkten Vergleich, kann die Steigungen einschätzen und brauche mich nicht schämen, dass ich hier mit einem Pedelec unterwegs bin, während alle anderen strampeln. Und ich will es wissen. Ich nutze die maximale Elektrokraft plus meine maximale Beinkraft, hoffentlich hält das Rad das aus. Ergebnis: beste Rundenzeit auf dem E-Bike 0:44:43 (maxSpeed 65,2km/h), auf dem Rennrad 0:47:40 (maxSpeed 82,48km/h), jeweils bei gleichem Puls. Normalerweise sind mir Zahlen nicht so wichtig, in dem Fall finde ich es interessant.

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Rad am Ring

Trainingstagebuch

Das war also „Rad am Ring”. 75km, das heisst drei Runden, jeweils 500 Höhenmeter. Durch die Fuchsröhre fahre ich mit über 80, laut Radarfoto sind es sogar knapp 90, so schnell war ich noch nie. Und zur Hohen Acht geht es erstaunlich gut rauf, ich überhole mehr, als dass ich überholt werde, das ist ein gutes Zeichen. In der Abfahrt dann Krämpfe, Wadenkrämpfe, verdammter Mist. Mal rechts, mal links, dann wieder nichts, auf der Geraden im Zielbereich wieder extrem. So geht das nicht, ich fahre rechts ran, mache Dehnübungen und lasse alle an mir vorbeifahren. Aber danach gehts wieder. Durch die Fuchsröhre geht es von Mal zu Mal schneller, die Rundenzeit wird hingegen jeweils etwas länger, das ist wohl so üblich bei Rad am Ring, habe ich mir sagen lassen. Meine Platzierung ist nicht erwähnenswert, das Rennen jedoch ist das schönste, an dem ich je teilgenommen habe.

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